Entgegen der allgemeinen Erwartung schützt eine Photovoltaikanlage nicht vor Stromausfall.
Die meisten PV-Anlagen und insbesondere deren Batterie- oder Hybridwechselrichter benötigen Strom aus dem öffentlichen Netz. Bei Stromausfall müssen die Wechselrichter abschalten. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Es muss sichergestellt sein, dass Photovoltaikanlagen bei einem Stromausfall nicht einspeisen können, damit eine Spannungsfreiheit besteht, um zum Beispiel Reparaturen am Stromnetz durchführen zu können.
Der Wechselrichter ist die wichtigste Technik in einer Photovoltaikanlage. Er wandelt den Strom aus den Solarmodulen auf dem Dach in Wechselstrom für den Hausgebrauch um. Deshalb ist er sowohl mit dem Hausnetz als auch mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Fällt das öffentliche Stromnetz aus, schaltet sich die gesamte PV-Anlage automatisch ab.
Mit einer Notstromversorgung kann der Solarstrom jedoch auch bei Stromausfall weiter genutzt werden. Eine Photovoltaikanlage benötigt ein gut funktionierendes Stromnetz, zum Beispiel für den Betrieb eines Stromspeichers.
Ohne Stromspeicher ist die PV-Anlage nur bis ca. 35 % autark, mit Stromspeicher sinkt die Stromrechnung bis zu 80 %.
Sowohl die Notstromversorgung als auch die Ersatzstromversorgung versorgen Ihren Haushalt bei einem Stromausfall mit Strom. Beide Systeme unterscheiden sich jedoch sowohl in der Technik als auch in der Stromversorgung. Die Notstromfunktion übernimmt nicht die komplette Stromversorgung des Haushaltes. Wichtige Geräte können weiterhin mit Strom versorgt werden, der Stromspeicher wird jedoch nicht weiter aufgeladen. Die Notstromversorgung ist also zeitlich begrenzt. Geeignet z.B. für Kühlschrank, Licht und Aufladen von Kleingeräten.
Eine Notstromanlage hingegen bietet eine längerfristige Versorgung bei einem Ausfall des Stromnetzes. Leider ist der Einbau einer Notstromanlage nicht in jedem Haushalt möglich. Dies muss individuell mit einem Fachbetrieb geprüft und geklärt werden.
Bei einem Stromausfall wird der Wechselrichter vom Netz getrennt. Durch den Einbau einer Notstromversorgung führt der Wechselrichter automatisch einen Neustart durch. Somit ist eine Weiterversorgung des gesamten Hauses mit Strom möglich. Die PV-Anlage erzeugt über die Notstromversorgung weiterhin eigenen Strom und kann auch den eigenen Stromspeicher nachladen. Während des Stromausfalls sollte jedoch darauf geachtet werden, dass große Stromverbraucher wie z.B. Wäschetrockner oder Herd und Backofen möglichst nicht betrieben werden.
Sowohl beim Notstromsystem als auch beim Ersatzstromsystem muss immer eine Mindestmenge im Stromspeicher des Solarstroms eingespeist sein. Ansonsten könnte auch der Wechselrichter bei Stromausfall keinen automatischen Neustart durchführen. Der Stromspeicher sollte daher immer etwas größer geplant werden. Dadurch ist eine Weiterversorgung des gesamten Haushaltes mit Strom im Notfall gewährleistet.
Tipp: Autarke Stromversorgung bei Stromausfall